Die Planung des Dorfes

Halenhorst, wie wir es heute kennen, war damals in den 1840ern nichts weiter als ein riesiges Heidefeld mit angrenzender Moorlandschaft, geprägt durch Heidekräuter, Büsche, Bäume und zahlreichende Wasserstellen. Das Gebiet umfasste eine Fläche von etwa 470 ha und wurde außer als Schafweide der “Gemeinheiten Bissel und Sage” auch zeitweilig von der großherzoglichen Artillerie als Schießplatz genutzt.

1846 begannen einige Bauern aus dem naheliegenden Dorf Sage ihren Unmut über ihre Arbeit zu äußern. Sie sehnten sich nach mehr Landbesitz und beantragten daher, sich auf diesem noch unberührten Land außerhalb ihres Dorfes anzusiedeln zu dürfen.

Nachdem bereits ein grober Siedlungsplan erstellt wurde, genehmigte die großherzogliche Regierung Oldenburg den Plan und taufte im Oktober 1847 die künftige Ansiedlung in der Sager Gemeinheit auf den Namen „Halenhorst“.

Zwar wurde schon um Frühjahr 1848 begonnen, die Siedlerstellen abzustecken, jedoch mussten die Arbeiten aufgrund von Vertragsstreitigkeiten hinsichtilch der Siedlungsfläche unterbrochen werden.

Nach 6 Jahren Streitigkeiten wurde am 30. Januar 1854 die Siedlungsfläche auf 298 ha festgelegt. Zudem wurde die Einrichtung von 37 Neubauernstellen zu je 6,7 ha beschlossen.

Auswahl der Siedler

Auf die 37 Siedlerstellen bewarben sich 42 Bauern, von denen nach bestimmten Kriterien die endgültigen Siedler bestimmt wurden.

Entscheidend war hierbei, ob der Bauer sowohl gesundheitlich als auch charakterlich tauge, Vieh und Geräte zum Kultivieren von Heide und Moor besaß und über ausreichend Geld zum Bau eines Bauernhauses verfügte.

Die Prüfungen fanden im Januar, Juni, Juli und August des Jahres 1854 statt.

Besiedlungs-vorbereitungen

Im Frühjahr 1854 wurde dann ein neuer Besiedlungs- und Entwässerungsplan angefertigt. Nachdem die Siedlungsgrenzen am 3. Juli festgelegt worden waren, wurde mit der Aushebung des 1,20m tiefen und 1,80m breiten Grabens begonnen, der das Moor zur Lethe hin entwässern sollte. Jeder, der Lust hatte, konnte bei der Arbeit helfen und erhielt als Gegenleistung 2 ½ Taler für 30m.

Im darauffolgenden Jahr wurden zudem zwei Wege angelegt, vier weitere Gräben von 90cm tiefe ausgehoben, drei hölzerne Brücken über Moorgräben und sieben hölzerne Stege erbaut.

Am 13. November 1854 wurden die Siedlungsstellen durch Losverfahren an die 37 ausgewählten Bauern verteilt. Somit konnte die Besiedlung des Dorfes Halenhorst beginnen.